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8 - Krisen
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8.1 - Struktur von Krisen
8.2 - Beispiele (s. Historie)
8.3 - Aktienmärkte
8.4 - Devisenmärkte










Themenübergreifende Texte


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8.1 - Struktur von Krisen



Krisen auf Finanzmärkten gibt es schon lange, aber seit
der Asienkrise haben sich die Strukturen von Krisen ver-
ändert. Globale Spekulation auf liberalisierten Finanzmärk-
ten erlaubt ausländischen Akteuren Volkswirtschaften in
Krisen zu stürzen, die sich wiederum weltweit ausbreiten
können.

In klassischen Krisen wollten Regierungen expansive
Wirtschaftspolitik bei festem Wechselkurs betreiben (vgl.
Mundell-Flemming-Modell), wobei die steigende Span-
nung im Wechselkursverhältnis zur Krise führte.

Heutige Krisen wie in Asien, Brasilien, Russland oder der
Türkei besitzen andere Strukturen. Globale Kapitalströme
fließen in ein Land und erzeugen damit sehr risikoreiche
und kurzfristige Kapitalbindungen.

Sobald eine winzige Störung (z. B. Konkurs einer Firma,
Abfall der Immobilienpreise) auftritt, flüchtet das Kapital
herdenartig und entzieht der betroffenen Nationalökonomie
die Finanzierung, was in kürzester Zeit zum Zusammen-
bruch der dortigen Unternehmen und Ökonomie führt.
Diese Krise kann sich dann heute international ausbreiten
("Contagion").





Robert J.Shiller
Human Behavior and the Efficiency of the Financial System