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2 - Historische Entwicklung
In den Kapitel blättern: 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11

2.1 - Weltwirtschaftskrise
2.2 - Bretton Woods
2.3 - Marshall Plan
2.4 - Zusammenbruch Bretton Woods
2.5 - Ölkrise 70er
2.6 - Schuldenkrisen 80er
2.7 - Asienkrise
2.8 - intertemporale Vergleiche /
        Zeitverläufe







Themenübergreifende Texte


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2.6 - Schuldenkrisen 80er



Während der Reagan-Ära flossen große Geldmengen in
die Aufrüstung der USA, während gleichzeitig die Steuern
massiv gesenkt wurden. Die hierdurch entstehenden
gigantischen amerikanischen Haushaltsdefizite führten zu
stark steigenden Zinssätzen: von 6% auf bis zu 20%.

Da die Schulden der Entwicklungsländer oft an den Zins-
satz des US Dollar gekoppelt war, verdoppelte und verdrei-
fachte sich die Zinsenlast der Länder. Durch eine wirt-
schaftliche Rezession in den Industrieländern und durch
Überangebot sanken die Weltmarktpreise für viele Roh-
stoffe, die hauptsächliche Devisenquelle der Entwicklungs-
länder. Unter dem Druck sinkender Einnahmen und
steigernde Zinslast wurden viele Länder zahlungsunfähig.

Die Schuldenkrise war geboren. 1982 erklärte sich Mexiko
zahlungsunfähig. Um den totalen Bankrott der Entwick-
lungsländer zu vermeiden, entstanden zwei Institutionen,
um mit zahlungsunfähigen Länder eine Umschuldung zu
beschließen.

Öffentliche Schuldner (Internationale Währungsfond,
Weltbank und Regierungen) schlossen sich im Pariser
Club [vergl. 5.4] zusammen, Banken im Londoner Club.
Umschuldung ließ den Schuldenberg wachsen und neue
Kredite dienten oft nur der Schuldentilgung.





Um die Zahlungsfähigkeit der Schuldnerländer zu sichern,
zwang der IWF vielen Ländern die sogenannten Struktur-
anpassungsprogramme (SAP = Structural Adjustment Pro-
grams) auf.

Darin wurden die Sozialausgaben des Staates für Bildung
und Gesundheitswesen drastisch gekürzt, Märkte libera-
lisiert und Staatsbetriebe privatisiert. Ein hoher Prozentsatz
vieler Staatshaushalte ging in Schuldentilgung, die Armut
in der Dritten Welt stieg dramatisch